News Archiv - Interessengemeinschaft Hämophiler e.V.

(Meldungen Mai 2008 bis April 2024)

Vererbungsgang

Das von Willebrand-Syndrom entsteht durch einen Fehler in der genetischen Information. Dieser Fehler kann von den Eltern ererbt sein. In sehr seltenen Fällen kann es aber auch zu "Spontanmutationen" kommen, hierbei wird die Erbinformation zufällig verändert.

Das vWS lässt sich in mehrere Unterformen mit zwei verschiedenen Erbgängen unterteilen. Das Gen (die Erbinformation) liegt nicht auf einem Geschlechtschromosom, wie bei der Hämophilie. Es wird also nicht x-chromosomal geschlechtsgebunden vererbt, sondern befällt beide Geschlechter gleich häufig.

Die Information zu Herstellung des von Willebrand-Faktors liegt auf einem der 22 Chromosomenpaare, die bei Männern und Frauen gleich sind (Autosome). Die Vererbung ist also "autosomal". Es gibt sowohl "autosomal rezessiv" als auch "Autosomal dominant" vererbte Formen des von Willebrand-Syndroms. Beim rezessiven Erbgang tritt die Erkrankung nur dann auf, wenn von beiden Eltern eine fehlerhafte genetische Information weitergegeben wurde, beim dominanten Erbgang führt schon eine einzige falsche genetische Information zur Erkrankung.

Das schwere von Willebrand-Syndrom, der sogenannte "Typ III", tritt nur auf, wenn von beiden Eltern eine fehlerhafte genetische Information ererbt wird. Sind beide Eltern überträger eines von Willebrand-Syndroms, wird die Krankheit bei ihren Kindern -Töchtern wie Söhnen- mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent in schwerer Ausprägung auftreten.