Neuer Ratgeber für Patienten mit Blutungsneigung
Rottenburg, den 19. März 2010
Leverkusen, 24.
Februar 2010 - Ab sofort bietet der Ratgeber "Schmerz und mehr"
Patienten mit Hämophilie und von-Willebrand-Syndrom Informationen zu speziellen
Aspekten ihrer Krankheit. Neben dem Thema Schmerz und Schmerzbehandlung ist
auch das Älter werden von Betroffenen mit Blutungsneigungen ein Schwerpunkt des
Buches. Ergänzend liefert "Schmerz und mehr" praktisches Wissen für
den Alltag, beispielsweise zu Reisen, Berufsleben oder rechtlichen
Fragestellungen. Der Ratgeber ist mit Unterstützung von Bayer Vital im
TRIAS-Verlag erschienen. Interessierte erhalten ihn über die Hämophiliezentren
und Patientenorganisationen. Darüber hinaus ist er im Buchhandel
erhältlich.
"Menschen mit Blutungsneigungen sind über ihre
Erkrankung meist sehr gut informiert. Manche Teilaspekte rücken jedoch erst
allmählich in den Fokus, oft auch deshalb, weil nur begrenzte Informationen zur
Verfügung stehen. Mit dem Buch "Schmerz und mehr" möchten wir den
Patienten praktische und leicht verständliche Informationen über diese Themengebiete
zur Verfügung stellen", so Kornelia Franken-Hiep, Marketingleitung bei
Bayer Vital. "Die umfangreichen Informationen des Ratgebers wurden von
einem interdisziplinären Team aus sechs Experten zusammengestellt und bieten
einen echten Mehrwert für den Patienten."
Schmerz bei Gerinnungsstörungen: Ein vielschichtiges Problem
Bei Patienten mit Hämophilie und von-Willebrand-Syndrom
können Schmerzen als Folge ihrer Erkrankung entstehen, z.B. durch Blutungen.
Darüber hinaus können sie natürlich auch von ganz "normalen"
Schmerzen wie Kopf- und Rückenschmerzen betroffen sein. All diese Schmerzformen
können und sollten behandelt werden - doch sind spezielle Anforderungen zu
erfüllen, nicht nur bei der Auswahl von Schmerzmitteln. Der Ratgeber gibt
Hilfestellung zur Prävention und Behandlung des Schmerzes unter diesen
besonderen Bedingungen.
Älter werden mit Hämophilie: Geht immer besser
Die Lebenserwartung von Hämophilie-Patienten steigt stetig.
In der Therapie altersbedingter Krankheiten wie Osteoporose, Diabetes oder
Herz-Kreislauf-Erkrankungen muss indes der Grunderkrankung Hämophilie Rechnung
getragen werden. Hier gibt es bereits einige neue Erkenntnisse, die
"Schmerz und mehr" aufgreift. Die Autoren beantworten zudem
ausführlich alle Fragen zum Umgang mit altersbedingten Krankheiten.
Weitere Patientenratgeber im Themenfeld
"Schmerz und mehr" ist die aktuellste
Patientenbroschüre im Themenfeld Blutungsneigung, die von Bayer Vital
unterstützt wird. Bereits 2008 erschien "Hämophilie - ein Leitfaden für
Patienten" im TRIAS-Verlag. Weitere Ratgeber sind geplant, nächster
Schwerpunkt wird das Thema Schmerz bei Kindern und Jugendlichen mit
Blutungsneigungen sein.
Hämophilie A
Hämophilie A, umgangssprachlich auch
"Bluterkrankheit" genannt, ist eine genetische Erkrankung. Durch
einen Mangel oder einen Defekt des Gerinnungsfaktors VIII (FVIII) ist die
Blutgerinnung gestört. Bei den Betroffenen kommt es daher immer wieder zu
Blutungen in Muskeln, Gelenken oder anderen Geweben, die zu Langzeitschäden
führen können. Äußere Verletzungen, auch wenn sie trivial sind, können
schwerwiegende Folgen haben, da das Blut langsamer gerinnt als bei Gesunden.
Das Gen für FVIII liegt auf dem X-Chromosom. Daher leiden in erster Linie
Jungen und Männer an Hämophilie A. Frauen sind Konduktorinnen der Krankheit und
können sie an ihre Söhne weitergeben. Selbst leiden Frauen sehr selten an den
Symptomen der Hämophilie, denn nur in Ausnahmefällen sind die FVIII-Gene beider
X-Chromosomen defekt.
Neben Hämophilie A gibt es noch andere Formen der
Bluterkrankheit: Die häufigsten sind die Hämophilie B sowie das
von-Willebrand-Syndrom. Hämophilie A ist die schwerste Form der Erkrankung.
Weltweit, so schätzt die Weltgesundheitsorganisation, gibt es rund 400.000
Bluter.
Hämophilie
ist bis heute nicht heilbar. Die frühzeitige Prophylaxe von Spontanblutungen
ist der Therapiestandard in Deutschland. Je früher ein Hämophilie-Patient
Faktor VIII erhält, desto seltener sind Gelenkblutungen, wodurch die
Lebensqualität jedes einzelnen Patienten steigt. Hämophilie ist so gut
behandel- und beherrschbar, dass die Betroffenen ein nahezu normales Leben
führen können.