Stellungnahme des Arbeitskreis Blut vom 18.01.2005
Rottenburg, den 04. April 2011
Gerinnungsfaktorpräparat Haemate HS/P 1000 und Risiko der Variante Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Vor kurzem stellte sich heraus, dass im Jahre 1996 Plasma einer französischen Spenderin, die im Jahr 2004 an vCJK erkrankte, in ein Zwischenprodukt eingegangen war, das zur Herstellung einer Charge von Haemate HS / P 1000 mit der Chargenbezeichnung 5676641 verwendet wurde. Ein Großteil dieser Charge wurde in Deutschland angewendet.
Basierend auf der Einschätzung der Zulassungsbehörde (siehe Information des Paul-Ehrlich-Instituts vom 12.01.2005,
www.pei.de) und des aktuellen Kenntnisstandes wird bei einer möglichen Belastung dieser Haemate-Charge mit dem Erreger von vCJK das Übertragungsrisiko von vCJK durch dieses Produkt als äußerst gering angesehen.
Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland (VK) wurde bisher bei mehreren Tausend Hämophilie-Patienten, die seit 1980 mit gleichartigen Produkten aus VK- Plasma behandelt wurden, keine vCJK-Erkrankungen festgestellt.
Insgesamt erscheint eine Erkrankung an vCJD als Folge der Applikation der betroffenen Charge von Haemate Charge-Bez. als unwahrscheinlich.
Die Information und Aufklärung der betroffenen Patienten soll durch den behandelnden Arzt in einem individuellen Gespräch in angemessener Form erfolgen. Für die betroffenen Patienten ergeben sich derzeit keine weiteren Konsequenzen.
Für den Arbeitskreis Blut:
Prof. Dr. Reinhard Burger, Vorsitzender
Dr. R. Offergeld, Geschäftsführerin