Wie erkenne ich Hämophilie?
Rottenburg, den 04. April 2011
Hämophilie - Wie erkenne ich das?
Wenn in Ihrer Familiengeschichte Fälle der Hämophilie bekannt sind,
empfiehlt sich eine Überträgerinnenuntersuchung der weiblichen Familienmitglieder. Bei
gesicherter oder fraglicher Überträgerinneneigenschaft sollte bei einem männlichen
Nachkommen sofort nach der Geburt eine Gerinnungsuntersuchung aus dem Nabelschnurblut
erfolgen.
Es empfiehlt sich, diese Untersuchungen und auch die anschließende
Behandlung und Betreuung in einem Bluterzentrum durchzuführen. Da es sich um eine relativ
seltene Erkrankung handelt, verfügt der praktische Arzt meist nicht über das Wissen und
die Erfahrung im Umgang und in der Behandlung dieser Krankheit.
Wenn in Ihrer Familie bisher kein Fall von Hämophilie bekannt ist, Sie
jedoch an ihrem Sohn eine ungewöhnliche Häufung von blauen Flecken oder
Bewegungseinschränkungen in den Gelenken feststellen, wird es höchste Zeit, Ihr Kind
fachmedizinisch untersuchen zu lassen. Die Bluterkrankheit führt, wenn sie nicht
rechtzeitig entdeckt und behandelt wird, zu schweren Gelenkschäden oder lebensbedrohenden
Blutungen..
Bedeutete vor wenigen Jahren noch die Hämophilie für den Betroffenen
schwerste Verkrüppelungen durch Blutungen in die Gelenke, soziale Ausgrenzung, oftmals
frühes Versterben durch Verbluten, bedeutet die Hämophilie heute bei konsequenter
Behandlung jedoch keine wesentliche Einschränkung für den Betroffenen mehr, eine normale
Lebenserwartung sowie soziale Gleichstellung im Leben, im Beruf, in der Familie können
ohne weiteres erreicht werden.